Donnerstag, 16. Februar 2017

Rezension zu "Perfect Girl - nur du kennst die Wahrheit" von Gilly MacMillan


Quelle: amazon.com
Sterne: 4/5
Seiten: 512
Verlag:Droemer Knaur
Preis:  14,99€

Inhalt:
Vor drei Jahren hat Zoe Maisey, begabte Pianistin, in der Nacht ihres fünfzehnten Geburtstags den Tod dreier Schulkameraden verschuldet. Dafür hat sie achtzehn Monate im Jugendvollzug verbracht. Ihre Mutter Maria und sie versuchen nun, in Bristol ein neues Leben aufzubauen. Maria hat den erfolgreichen Geschäftsmann Chris Kennedy geheiratet, und alles scheint sich endlich zum Guten zu wenden. Doch auf dem Konzert, das Zoes Musikerkarriere neu anstoßen soll, taucht unerwartet der Vater einer der umgekommenen Jugendlichen auf und beschimpft Zoe vor allen Anwesenden. Und nur wenige Stunden später ist Maria tot.

Meine Meinung:
Was macht man, wenn ein einziges, unfaires Urteil das ganze Leben verändert? Laut Zoe ist die Antwort ganz einfach: Weiterleben!
Um den alten Geistern zu entkommen, zieht sie mit ihrer Mutter in eine andere Stadt, wo Maria auch bald einen neuen Mann kennen lernt, dessen Sohn - genau wie Zoe - begabter Klavierspieler ist. Die Patchworkfamilie lebt zusammen mit dem neusten Familienzuwachs Grace ein schönes, luxuriöses Leben.
Doch als  bei einem gemeinsamen Konzert plötzlich der Vater eines der Mädchen auftaucht, die damals beim Autounfall ums Leben gekommen sind, und in der Nacht Zoes Mutter tot aufgefunden wird, gerät alles aus den Fugen.
Anfangs ist die Geschichte sehr schleppend. Zwar weiß man, dass Maria tot ist, allerdings spielt es in der ersten Hälfte fast ausschließlich am Abend nach dem Konzert, wo sie noch lebt. Schon hier bekommt man einen ersten Eindruck davon, dass in dieser ach-so-perfekten Familie nicht alles so glatt läuft, wie es scheint. Es kommt immer mehr aus der Vergangenheit ans Licht, und immer mehr Abgründe tun sich auf. Stück für Stück setzt sich ein Bild zusammen, das ganz anders ist, als die Patchworkfamilie es aussehen lassen will.
Sobald Maria tot aufgefunden wird, wird das Buch sehr spannend und ich konnte nicht mehr wirklich aufhören zu lesen.
Aufgrund vieler verschiedener Hintergrundinformationen verdächtigt man bald alle möglichen Personen; doch das Ende ist ganz anders als man es erwartet hätte, wenn auch nicht minder genial.
Die Personen erschienen mir anfangs zwar größtenteils unauthentisch, doch im Laufe des Buches wurde dann klar, warum, und dann konnte ich mich auch damit anfreunden.
Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen. Das Buch wird aus mehreren verschiedenen Sichtweisen geschrieben, was manchmal ein bisschen verwirren kann, aber da die Kapitel nur durchschnittlich 2-6 Seiten lang sind, ist es kein Problem, zurückzublättern und zu schauen, wer gerade erzählt.
Fazit: Auch wenn die erste Hälfte des Buches relativ zäh ist, nimmt es schnell an Fahrt auf. Der geniale Schluss hat dann doch noch ein halbes Sternchen draufgesetzt, sodass es letztendlich 4 Sterne wurden und ich das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann!