Donnerstag, 31. Mai 2018

Rezension zu "Die schwarze Dame" von Andreas Gruber

Sterne: 3,5/5
Seiten: 362
Verlag: Goldmann
Preis:   9,99€

Inhalt:
Auf der Suche nach einer spurlos verschwundenen Kollegin wird der Wiener Privatermittler Peter Hogart nach Prag geschickt. Doch die Goldene Stadt zeigt sich Hogart von ihrer düstersten Seite: Mit seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest und hat binnen Stunden nicht nur eine Reihe äußerst zwielichtiger Gestalten, sondern auch die gesamte Prager Kripo gegen sich aufgebracht. Nur die junge Privatdetektivin Ivona Markovic, die gerade eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde untersucht, scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Als die beiden bei einem Anschlag nur knapp dem Tod entrinnen, wird klar, dass es eine Verbindung zwischen ihren Fällen geben muss. Und dass ihnen die Zeit bis zum nächsten Mord davonläuft ...

Meine Meinung:
Prag gehört seit meinem Besuch im Februar zu meinen Lieblingsstädten. Diese wunderschöne alte Athmosphäre... Perfekt für den Schauplatz eines Thrillers!
Leider braucht das Buch ein bisschen, um ins Rollen zu kommen. Der Anfang ist doch sehr schleppend, was ich von Gruber gar nicht gewohnt war! Zwar soll der vermeintliche Anschlag auf Hogarts und Ivona wohl Spannung in die Sache bringen, allerdings hält auch diese nur kurz an. Anfangs war ich sehr enttäuscht von Gruber.
Ab der Hälfte wird dann in etwa klar, woher der Titel des Buches kommt, und hier nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf. Mit einem wunderschönen, aber heftigen Sommergewitter im Hintergrund habe ich die letzten 150 Seiten am Stück gelesen, weitere 50 davor schon am Mittag in der Sonne. Das Ende und dessen Auflösung war spannend, auch wenn ich auf diese kleine Dramatik des geteilten Schicksals von Ivona und dem Mörder hätte verzichten können. Dieses wurde aber Gott sei Dank lediglich in wenigen Sätzen erwähnt und nicht weiter ausgeführt.
Hogart wurde mir leider nicht annähernd sympathisch. In meinen Augen ist er überheblich und traut sich selbst alles, anderen dagegen garnichts zu. Und auch mit Ivona konnte ich nicht warm werden. Den Charakteren hat es allgemein an Tiefe gefehlt, hier schien eher die Story im Vordergrund zu stehen.
Der Schreibstil war flüssig, mir haben die eingebauten tschechischen Wörter gefallen. Diese wurden zwar nicht übersetzt, jedoch konnte man im Zsammenhang erahnen, was sie bedeuten sollten. Auch die detaillierte Beschreibung der "goldenen Stadt" hat mir sehr gut gefallen. An viele Orte konnte ich mich erinnern und durfte in Urlaubserinnerungen schwelgen.

Bildquelle: randomhouse.de

Rezension zu "Handlettering. Die 33 schönsten Alphabete mit Rahmen, Ornamenten und Bordüren

Sterne: 3/5
Verlag: Bassermann
Preis:   7,99€

Inhalt:

Schöne Schrift kann jeder ...

... man muss nur wissen, wie es geht. In diesem Praxisbuch werden Buchstabe für Buchstabe die 33 schönsten Schriften vorgestellt. Dabei wird genau erklärt, wie man sie mit Stift, Pinsel und Kreide schreibt oder konstruiert. Zusätzlich werden viele Vorlagen für Rahmen, Ornamente und Bordüren angeboten. Dekorative Aufschriften auf Karten, Tafeln, Bildern oder Textilien gehen so mit ein wenig Übung ganz leicht von der Hand. Damit das Üben leicht fällt, gibt es gerasterte Seiten mit Hilfslinien zum Download auf der Website.


Meine Meinung:
Handlettering fasziniert mich. Stundenlang könnte ich diese Kalligraphievideos ansehen und staunen. Nachdem ich mit meiner halbeegs ansehlichen Schreibschrifthandschrift nicht mehr so wirklich zufrieden bin, wollte ich die Kunst der Kalligraphie auch lernen. (Fun Fact am Rande: Mein erstes eigenes Haustier, ein Meerschweinchen, hieß Kalli ❤️ - ob da ein Zusammenhang ist?) 
Leider hat mich dieses Buch doch ein wenig enttäuscht. Es zeigt zwar die versprochenen 33 Alphabete auf, allerdings auch nicht wirklich mehr. Es gibt Inspiration, aber üben wird schwierig mit diesem Buch. Außerdem überfordert mich die Vielfalt der Alphabete ein wenig. Lieber hätte ich nur 10 verschiedene gehabt, dafür mit Platz zum Üben. Ich habe mir das ein bisschen wie in der Grundschule vorgestellt: Zeilen, am Anfang einen Buchstaben vorgedruckt, und danach malt man ihn in Dauerschleife. Sowas fehlt mir hier ein wenig.

Fazit: Das Buch hält, was es verspricht - aber auch nicht mehr. Es bietet eine Auflistung 33 schöner Alphabete, allerdings leider keine Möglichkeit zum Üben. Für Leute, die bereits einen Grundstock an Kalligraphiekenntnissen haben, ist dieses BuchbmitnSicherheit Gold wert; für Anfänger wie mich leider nicht.

Bildquelle: randomhouse.de

Rezension zu "Gestalte dein Journal mit der Bullet-Methode"

Sterne: 4
Verlag: südwest
Preis:  15,00€

Inhalt:
Fertig gestaltete Kalender bieten eine einfache Lösung, seine Termine zu planen, sind aber nur wenig individuell, absolut unflexibel und auf keinen Fall kreativ. Da hilft nur, selbst zum Stift zu greifen und einen Planer ganz nach den eigenen Bedürfnissen anzulegen. "Journaling" heißt diese sensationelle Methode: Damit hat man nicht nur alle Termine und To-dos im Blick, sondern hält auch Gedanken und Ideen fest. So werden aus Tagträumen und guten Vorsätzen ganz einfach konkrete Ziele, die man Schritt für Schritt in die Tat umsetzt - sei es eine gesündere Ernährung, die Karriereplanung oder das große und kleine Glück zu finden. Dieses Buch zeigt mit inspirierenden Bildern, wie man das zauberhafte Journal aufsetzt und seinen eigenen Stil findet, welche Themenseiten interessant sind und welche Gestaltungsmöglichkeiten einen wunderschönen, persönlichen Begleiter entstehen lassen.

Meine Meinung:
Überall im Internet sieht man diese wunderschön gestalteten Kalender, und ich wusste sofort: So einen will ich auch! Nur, wie?
Bisher habe ich meinen Filofax verwendet. Schöne rote Lederhülle, jedes Jahr neue Kalenderblätter kaufen, und das war's dann auch. Nur Freude hat das nicht wirklich bereitet, und oftmals habe ich ihn auch nicht wirklich benutzt, dann blieben mehrere Monate unbeschrieben. 
Dieses Buch hat mir viele tolle Anreize und Inspiration gegeben, mein eigenes Bullet Journal zuh gestalten. Die vielen Bilder zeigen wunderschöne Beispiele; auch wenn man, wie ich festegestellt habe, entweder viel Übung oder viel Begabung braucht, um sie so hinzubekommen. 
Es werden Tipps gegeben, einerseits zur Gestaltung, aber auch r Handhabung und zum Konzept des Bullet Journals.

Dank dieses Buches bin ich vom langweiligen Pocketkalender abgekommen, und mein eigener ist nun in Gestaltung. Es macht mir sehr viel Spaß! Nur eine Sache werde ich nicht übernehmen: Das Konzept der Bullets, also quasi das Herz und der Ursprung der Methode :D Aber dafür habe ich keine lang genuge ToDo-Liste. Ich bleibe dabei, Termine, Geburtstage und Arbeitsschichten einztragen, aber das ist doch das schöne daran: Die eigene, kreative Gestaltung 😊

Bildquelle: randomhouse.de

Sonntag, 27. Mai 2018

Rezension zu "Niemand weint um dich" von Alex Marwood

Sterne: 4/5
Preis:   8,99€
Verlag: Goldmann


Inhalt: 
Als die kleine Coco während eines Urlaubs verschwindet, bricht nicht nur ihre Familie auseinander, sondern es entfesselt sich auch ein absurder Pressehype, der das gesamte Umfeld mit sich reißt. Cocos Eltern sind wohlhabend und einflussreich, ebenso wie ihre Freunde, mit denen sie am Meer gefeiert haben. Doch was geschah wirklich mit Coco?
An zwei beklemmenden Wochenenden - das erste, an dem Coco verschwindet, das zweite 12 Jahre später, als ihr Vater beerdigt wird - kommt das dunkle Geheimnis um Coco Stück für Stück ans Licht ...

Meine Meinung:
Der Klappentext gerspricht eine spannende Mischung aus Thriller und Familientragödie, und auch, wenn der Thrilleranteil ein bisschen brauchte, bis er zur Geltung kam, wurde dieses Versprechen im Großen und Ganzen gehalten.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich ziemlich. Hier überwiegt eindeutig die Familientragödie; wie alles zugrunde ging, wie die einzelnen damit umgehen und so weiter. Spannung sucht man hier vergeblich.
Die zweite Hälfte habe ich verschlungen. Als die grausamen Details der Umstände von Cocos Tod ans Licht kommen, wird Spannugn aufgebaut. Und da die Geschichte erst im Epilog vollständig aufgeklärt wird, bleibt diese auch bis zum Ende bestehen.
Die zwei Hauptcharaktere, Ruby (die Zwillingsschwester der verstorbenen Coco) und Mila (Tochter aus erster Ehe) waren mir sehr sympathisch. Die zwischenmenschliche Entwicklung der beiden hat mir sehr gut gefallen. Ansonsten konnte ich eigentlich keinen der restlichen Charaktere sonderlich gut leiden. Das lag vermutlich daran, dass sie alle Dreck am Stecken hatten, beziehungsweise falsch waren.
Der Schreibstil ist flüssig. Vielgeteilte Meinung, dass man häufig nicht weiß, wer die Geschichte gerade erzählt, kann ich nicht teilen.
Fazit: Ich brauchte eine Weile, um mit dem Buch warm zu werden, aber ab der zweiten Hälfte konnte ihc es nicht mehr aus der Hand legen.


Bildquelle: randomhouse.de

Montag, 21. Mai 2018

Rezension zu "The Woman in the window" von AJ Finn

Sterne: 3,5/5
Seiten: 540
Preis:   15€
Verlag: blanvalet

Inhalt:
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert ...

Meine Meinung:
Was machst du, wenn du etwas schreckliches gesehen hast, und dir niemand glaubt?
In dieser schwierigen Situation befindet sich Anna Fox, eine Kinderpsychologin, die seit einem traumatischen Ereignis an Agiraphobie leidet und infolge ihr Haus nicht mehr verlassen kann. Sie lebt dort unter Umständen, die man sich nicht vorstellen kann. Hierdurch baut der Autor geschickt das Mitgefühl des Lesers auf; man durchleidet diese Hölle zusammen mit Anna.
Auch die Handlung ist gleichermaßen fesselnd. Sie beobachtet einen Mord, aber niemand glaubt ihr; Anna ist ja die verrückte, trinkende Frau, die hat sich das alles bestimmt nur eingebildet. Auch als Leser fragt man sich irgendwann, was wirklich passiert und was eher Halluzinationen sind, vor allem als weitere Geheimnisse ans Licht kommen und Annas mentale Gesundheit noch stärker infrage gestellt wird. Insbesondere in der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist flüssig und hervorragend lesbar, die Kapitel haben eine angenehme Länge (ca 3-10 Seiten). Was mir auch sehr gut gefällt ist die Einteilung in Tage - das macht den Verlauf einfach übersichtlicher.

Wenn mir das Buch so gut gefallen hat, warum dann nur 3,5 Sterne?
Nun, ganz einfach. Es hat mich einfach viel zu sehr an Girl on the Train von Paula Hawkins erinnert. Eine alkoholkranke Frau mit einem Hang zum Stalking sieht Dinge, die nicht für ihre Augen bestimmt sind. Aber niemand glaubt ihr, bis sie anfängt, an sich selbst zu zweifeln. Ohne diese Ähnlichkeiten bekäme das Buch 4,5 Sterne. Aber ich kann darüber einfach nicht hinweg sehen. Sollte der Autor weder das Buch gelesen noch den Film zu GotT gesehen haben, dann tut es mir leid. Aber die zwei Geschichten sind sich so ähnlich, stellenweise im Ablauf sogar deckungsgleich, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das ein Zufall ist. Und wenn ich eines nicht leiden kann, sind es Bücher, die mir anderen Namen und leicht veränderten Abläufen wiedererzählt werden.

Fazit: Ein überaus spannender und fesselnder Thriller, der mich allerdings (zu) stark an Girl on the Train erinnert hat. Durchaus empfehlenswert für alle, die GotT nicht kennen :).

Bildquelle: randomhouse.de

Sonntag, 13. Mai 2018

Rezension zu "Schuld" von Ferdinand von Schirach

Sterne: 4/5
Seiten: 200
Preis:   10,00€
Berlag: btb

Inhalt:
Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Leise, aber bestimmt stellt Ferdinand von Schirach die Frage nach der Schuld des Menschen.

Meine Meinung:
In 15 Fallbeispielen im Format jeweils einer Kurzgeschichte werden Situationen vorgestellt, in denen die Schuld und Unschuld eines Menschen verschwimmt. 
Ich kann gar nicht so viel zu diesem Buch sagen. Die Geschichten waren gut und sehr nüchtern und sachlich beschrieben. Emotionen wurden gänzlich außen vor gelassen, sodass sich der Leser selbst ein Bild über die Situationen machen konnte.
Wer auf der Suche nach einer spannenden Lektüre ist, ist hier falsch - denn Spannung wird hier vergeblich gesucht. Das ist aber auch gar nicht diese Intention des Buches. Man wird zum Nachdenken angeregt (auch wenn sich das jetzt anhört wie in einem x-beliebigen Deutschaufsatz der Mittelstufe) und ich finde, dass man ein wenig besser nachvollziehen kann, in welch schwierigen Situationen Richter sich manchmal befinden. Denn nicht immer ist eben die Situation schwarz-weiß, Person A ist schuldig, Person B ist unschuldig; Person A ist Täter, Person B Opfer. Manchmal verschwimmen die Linien zu einem mittelstarkem Grauton, der je nach Blickwinkel mal dunkler, mal heller wird.
Und ich finde, dies darzustellen ist von Schirach mit diesem Buch sehr gut gelungen.

Bildquelle: randomhouse.de

Rezension zu "Sag niemals Stirb" von Tess Gerritsen || Zwei Arten von Autoren

Sterne: 2/5
Seiten: 300
Preis:   12,00€
Verlag: Harper Collins Germany

Inhalt:
Zwanzig Jahre sind vergangen, seit ihr Vater mit seinem Flugzeug abgestürzt ist: Wilone "Willy" Maitland reist nach Vietnam, um seinem Schicksal auf den Grund zu gehen. Dort trifft sie auf Guy Barnard, einen ortskundigen Paläontologen, der ihr seine Hilfe anbietet. Er erzählt ihr von einem berüchtigten US-Piloten, den man nur unter Friar Tuck kannte – und der für den Feind geflogen ist. War ihr Vater etwa ein Verräter? Schnell erfährt Willy, dass dunkle Mächte auch vor Mord nicht zurückschrecken, damit diese Frage unbeantwortet bleibt …

Meine Meinung:
Grundsätzlich kann man zwei Arten von Autoren unterschieden. Die einen werden mit jedem Buch, das sie schreiben, schlechter. Die Berühmtheit scheint ihren Ehrgeiz und ihre Motivation zu hemmen, nach dem Motto "ich kann es mir leisten, ein schlechtes Buch zu schreiben, die Leute kaufen es sowieso." Ein Beispiel hierfür: Sabine Thiesler. Während ihre Bücher am Anfang der Karriere noch spannend und gut durchdacht waren, sind sie mittlerweile nur noch krank und pseudo-spannend. Wie sie es immer wieder auf die Bestsellerlisten schaffen, ist mir ein Rätsel, da ich nicht die einzige bin, die so denkt. Auch Fitzek würde ich hier einordnen. Zwar kann ich seine früheren Bücher nicht veurteilen, da ich nach zwei Versuchen an den neueren aufgegeben habe, aber auch hier werden die Bücher nicht mehr gut durchdacht und mit Intelligenz geschrieben, sondern es fühlt sich an, als ginge es nur noch darum, möglichst eines nach dem anderen herauszubringen. Wie bei Thiesler sind sie aber meiner Meinung nach einfach nur noch krank und an den Haaren herbeigezogen. In diesem Falle stehe ich allerdings mit meiner Meinung alleind da. 
Ich möchte die Autoren jetzt auch nicht schlechtreden; ich weiß, wie viel Arbeit und Zeit in einem Buch steckt, und ich kann von mir nicht behaupten, es auch nur annähernd besser hinzubekommen. Aber diese Autoren haben ein Talent, sie haben bereits bewiesen, dass sie es besser können. Schade, dass sie sich dermaßen von den Verkaufszahlen stressen lassen.
Die andere Art von Autoren wären diejenigen, die mal weniger gut angefangen haben. Hier kann man eine unglaubliche Steigerung feststellen, jedes Buch wird besser als das vorherige. Hier gehört definitiv Tess Gerritsen dazu. Ich habe nur leider mit ihren neueren Büchern angefangen, und somit wuchs die Autorin zu einer meiner Lieblingen. Umso enttäuschter war ich, als ich "Der Anruf kam nach Mitternacht" las, eines ihrer älteren Werke (die Rezension hierzu ist auf dem Blog). Es war nicht annähernd vergleichbar mit der Rizzoli & Isles Reihe oder "Leichenraub", die unglaublich gut geschrieben und spannend sind. Ich wollte ihre älteren Werke wegen eines Ausrutschers allerdings auch nicht direkt abtun, und somit wagte ich mich an "Sag niemals stirb". Leider schien dieses Buch von 1992 meine Theorie zu bestätigen.
Die Handlung hatte durchaus Potential, und auch der Klappentext sprach mich an. Allerdings konnte ich schon nach wenigen Kapiteln feststellen, dass meine Erwartungen erneut zu hoch waren. Somit kämpfte ich mich durch den Rest des Buches, der mich leider auch nicht überzeugen konnte. Die Charaktere hatten keinerlei Tiefe und die aufkommende Liebesgeschichte war schlichtweg nervig.
Zwischendurch tauchten, vermutlich als Versuch ein wenig Spannung hineinzubringen, ein paar Tote und Verfolgungsjagden auf, doch auch hiermit konnte die junge Gerritsen bei mir nicht punkten.
Der Schreibstil,war zwar mittelmäßig, aber auch hier muss ich sagen, dass ich intelligente, hebildete Ausdrucksweise der älteren gerritsen vermisst habe.
Fazit: Mit einer langweiligen Handlung, flachen Charakteren und einem durchschnittlichen Schreibstil muss ich leider sagen, dass dieses Buch eine Zeitverschwendung war. Ich bin sehr froh, dass es nur dreihundert Seiten hat und ich somit lediglich ein paar Stunden damit verbracht habe, denn das Leben ist einfach zu kurz für schlechte Bücher. Wenn ich eines gelernt habs, dann, dass ich zukünftig nur noch die neueren Bücher von Gerritsen lesen werde. Denn die sind absolut klasse und definitv eine Bereicherung! 

Bildquelle: harpercollins.de

Samstag, 12. Mai 2018

Rezension zu "Post Mortem - Spur der Angst" von Mark Roderick

Sterne: 4/5
Seiten: 481
Preis:  12,00€
Verlag: S. Fischer

Inhalt:
Lina Sattler ist Geldeintreiberin. Im Hamburger Milieu kennt man sie, sie ist berüchtigt wegen ihrer Wutausbrüche, Gefühle wie Angst oder Mitleid sind ihr fremd. Lina hat keinerlei Erinnerung an ihre Kindheit, sie weiß nur, dass ihre Eltern brutal ums Leben kamen. Doch warum?
Als sie Hinweisen folgt, die mit ihrer Vergangenheit zu tun haben könnten, stößt sie auf die Spur eines Profikillers: Avram Kuyper. Er kann ihr helfen, weiß er doch um das Komplott, das seinerzeit von einer mächtigen verschwiegenen Organisation aus Wirtschaftsbossen und einflussreichen Politikern geschmiedet wurde. Sie wissen
ihre Interessen zu verteidigen, selbst höchste Kreise von Interpol sollen involviert sein. 
Gemeinsam mit Interpol-Agentin Emilia Ness versuchen sie, diese Gruppe zu zerschlagen, auch wenn ihrer aller Leben nur mehr an einem seidenen Faden hängt.


Meine Meinung:
Seit Teil 1 verfolge ich die immer hochspannenden Thriller um den sympathischen Auftragskiller Avram Kuyper und Interpolagentin Emilia Ness. Bisher haben sich die Bücher mit jedem Buch gesteigert; diese Folge wird mit Teil 4 zwar unterbrochen, trotzdem hat er mich nicht enttäuscht.
Ein korrupter Polizist und eine Gruppe zwielichtiger Wissenschaftler - perfekte Voraussetzungen für einen spannenden Thriller. Auch die Umsetzung war hier voll und ganz gelungen. 
Ab der ersten Seite war das Buch spannend. Bis auf wenige kirze Durchhänger konnte es mich auch bis zum Ende fesseln. Auch die Auflösung hat mir sehr gut gefallen, insbesondere weil sich die Wahrheit doch etwas anders herausgestellt hat, als im Laufe der Ermittlungen gedacht.
Mark Roderick ist vermutlich der einzige Autor, der es schafft, dass quasi jedem Leser ein Serienmörder sympathisch wird. Ich muss wirklich sagen, dass Avram meine Lieblingsfigur der Buchreihe ist - noch vor Emilia. Er hat, trotz seines Berufes, einen einzigartigen Charakter. Er ist hilfsbereit und hat ein Herz wie kein anderer. Das hört sich jetzt natürlich absolut seltsam an für außenstehende an, aber lest die Bücher und ihr wisst, wie ich es meine :D
Die Handlung war etwas verworren und man kommt nur langsam hinter die Wahrheit. Sehr gut hat mir gefallen, dass Emilias Fehler eingestamden werden und sie nicht - wie in einigen Thrillern - sofort auf der richtigen Spur ist.

Fazit:
Der vierte Teil der Post Mortem Reihe konnte mich mal wieder voll in seinen Bann ziehen. Zwar ist mein Favorit weiterhin Band 3, dennoch rnttäuschte auch Spur der Angst nicht. Ich freue mich auf Teil 5, der nächstes Jahr erscheint!

Bildquelle: fischerverlage.de

Dienstag, 1. Mai 2018

Rezension zu "Mein Leben in seinen Pfoten" von Wendy Hilling



Sterne: 4/5
Seiten: 304
Verlag: Penguin
Preis: 10,00€

Inhalt:
„Ted braucht mich so sehr wie ich ihn. Er vertraut mir, und ich vertraue ihm mein Leben an.“
Eine seltene Erbkrankheit machte Wendy Hillings Leben jahrelang zum Albtraum. Jeder Tag konnte zur Qual, jede Nacht zum Überlebenskampf werden. Doch dann kam Ted — der Golden Retriever, der seitdem nicht mehr von ihrer Seite weicht. Er hilft ihr, die Hürden des Alltags zu bewältigen, und wacht über ihren Schlaf. Ted hat Wendys Leben inzwischen so viele Male gerettet, dass sie aufgehört hat zu zählen. Dies ist die ergreifende Geschichte einer unvergesslichen Freundschaft. Die Geschichte einer Frau und ihres vierbeinigen Retters.

Meine Meinung:
Als Hundemama finde ich Geschichten von Hunden, die ihren kranken Besitzern helfen, den Alltag zu bewältigen, schon immer ergreifend. Ich finde es faszinierend, über welche Sinne und auch Empathie diese Lebewesen verfügen, und wie sie sie einsetzen. Die Geschichte ist emotional und interessant geschrieben und für jeden Hundefan und/oder -besitzer ein Muss! Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, außer: Klare Leseepmfehlung!


Bildquelle: randomhouse.de

Rezension zu "Der Wald" von Peter Wohlleben

Quelle: randomhouse.deSterne: 2,5/5
Seiten: 252
Verlag: Heyne
Preis:   9,99€

Inhalt
Peter Wohlleben, Förster aus Passion, zeigt den Wald, wie er ist und wie er sein könnte. Denn was wir irrtümlich für unberührte Natur halten, ist viel zu oft nur eine Ansammlung von Bäumen, die den Zwecken von Forstwirtschaft und Jagd zu dienen hat. Natürlich wachsende Bäume gedeihen in einer Lebensgemeinschaft, die alles umfasst, von den Geheimnissen des Waldbodens bis zu den höchsten Wipfeln. Peter Wohlleben lässt uns den Zauber der Natur wiederentdecken und vermittelt ein tiefes Verständnis vom Leben und Zusammenleben der Bäume.

Meine Meinung:
Das Buch ist interessant zu lesen, allerdings stellenweise auch wieder zäh, gerade wenn es um den Werdegang von Peter Wohlleben geht. Teilweise sind die forstwirtschaftlichen Aspekte ohne Forstwirtschaftsstudium schwer zu verstehen. Wenn es allerdings um die biologischen oder evolutionären  Zusammenhänge geht, ist es richtig interessant und man geht ganz anders als vor der Lektüre des Buches durch ein Stück Wald, man sieht ihn plötzlich ganz anders als vorher, weil man Zusammenhänge erkannt und verstanden hat (z.B. gibt es eigentlich keine "Flachwurzler" , sie wurden nur durch die Bodenverdichtung durch die Menschen zu welchen).
Durch die oft zähen Abschnitte konnte dieses Buch mich lange nicht fesseln. Dadurch kann ich leider nur 2,5/5 Sterne geben. An sich eine stellenweise interessante Lektüre, aber keine 100%ige Leseempfehlung.

Bildquelle: randomhouse.de