Sonntag, 24. Juni 2018

Rezension zu „Das Gift der Wahrheit“ von Julia Corbin

Sterne: 4,5/5
Seiten: 428
Preis:  9,99€
Verlag:Diana

Inhalt:
Am Mannheimer Klärwerk wird eine Leiche angespült. Um den Hals der Toten hängt ein Medaillon mit einer in Harz gegossenen Kreuzspinne. Die Ermittlungen führen Hauptkommissarin Alexis Hall und Kriminalbiologin Karen Hellstern zu der Freundin der Getöteten. Sind die Frau und deren Tochter ebenfalls in Gefahr? Oder handelt es sich um ein perfides Eifersuchtsspiel? Erst als Alexis die Verbindung zu einer Serie von Morden in Kolumbien herstellt, wird klar: Das nächste Opfer ist bereits ausgewählt, und das Gift einer Spinne wird ihm langsam das Leben nehmen ...

Meine Meinung: 
Das Debut von Thrillerautorin Julia Corbin letztes Jahr erschien, hat mich umgehauen (siehe Rezension: Die Bestimmung des Bösen). So sehr, dass es gleich allen möglichen Freunden empfohlen wurde und ich sogar im Deutschunterricht eine Buchpräsentation darüber hielt. Selbstverständlich habe ich Teil 2 entgegengefiebert, und war daher umso glücklicher, ein Rezensionsexemplar zu erhalten.
Sobald ich es in den Händen halten durfte, fing ich an zu lesen, und verschlang am ersten Tag direkt mal 100 Seiten. Und so ging es die nächsten Tage auch weiter. 
Die Story nimmt rasant Fahrt auf. Eine Frau wird tot aufgefunden, sie wurde mit Spinnengift getötet und wurde mit einer in ein Medaillon gegossenen Kreuzspinne um den Hals aufgefunden. Bei dieser einen Leiche bleibt es nicht, und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Dies bekommt auch der Leser von Anfang an zu spüren. Man merkt, dass die Charaktere, insbesondere Kriminalbiologin Karen Hellstern, aber auch die Hauptkommisarin Alexis Hall unter Druck stehen. Die Ereignisse, Verdächtigungen und neue Spuren überschlagen sich, und der Thriller ist von Anfang an ein letzter Page-Turner.
Auch die Story von Band 1 wird nochmals aufgegriffen. Alexis Vergangenheit, die in der Bestimmung des Bösen ausführlich thematisiert wurde, holt sie wieder ein, als SPOILER ihr Onkel Magnus Hall sie erneut desTodes seines Sohnes beschuldigt. Dieses Bruchteil der Geschichte wird hier zwar aufgeklärt, allerdings hoffe ich, dass wir in Band 3 erfahren, wie die Sache juristisch ausgeht. SPOILER ENDE 
Der Schreibstil ist flüssig und spannend, besonders gut gefielen mir hierbei erneut die detaillierten biologischen Ausführungen und Erklärungen, auch wenn ich sagen muss, dass mir rein biologisch das Thema in Band 1 besser gefallen hat. Allerdings kann ich das nun wirklich nicht ankreiden, Genetik ist nun mal voll meins. Und dass die Thematik von Band 1 nicht ein weiteres Buch füllen kann, ohne dass es sich alles wiederholt und langweilig wird ist auch klar. 
Trotz des vielen Lobes bekommt das Buch nur 4,5/5 Sternen von mir, auch wenn ich nicht direkt benennen kann, weshalb. Es kam einfach nicht 100% an Die Bestimmung des Bösen ran, vielleicht ist es ein Fehler, es hiermit zu vergleichen. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass mir hier die Genetik gefehlt hat (auch wenn man das, wie gesagt, nicht voraussetzen kann), oder dass mich das ständige Entschuldigen der Charaktere irgendwann genervt hat. Möglicherweise nehme ich es Julia Corbin auch einfach ein bisschen übel, dass sie meine so gut wie verschwundene Arachnophobie wieder geweckt hat. Auch die Schauplätze waren mir teilweise ein bisschen zuuu krass. All das fällt nicht schwer in‘s Gewicht, macht das Buch allerdings nicht perfekt. 
Fazit: Ein, trotz weniger kleiner Mängel, überaus lesenswerter Thriller. Julia Corbin hat es einfach drauf, und ich freue mich wie verrückt auf Band 3! 

Bildquelle: randomhouse.de

Donnerstag, 7. Juni 2018

Rezension zu „Die 7 Kreise der Hölle“ von Uwe Wilhelm

Sterne: 5/5
Seiten: 444
Verlag: blanvalet
Preis:   9,99€

Inhalt:

Am Ende erwartet euch nur der Tod ... Staatsanwältin Helena Faber zwischen Gesetz und Selbstjustiz. 

Als sie sie das letzte Mal sah, spielten sie vor dem Haus … Seitdem erlebt die Berliner Staatsanwältin Helena Faber den Albtraum jeder Mutter: Ihre Töchter wurden entführt. Und zwar von den Männern, gegen die sie im brisanten Dionysos-Fall ermittelte. Nur einer kann ihr helfen: Rashid Gibran, der trotz seiner Verbindung zum Psychopathen Dionysos auf freiem Fuß ist. Helena kennt die Beweggründe des dubiosen Professors nicht, doch sie wird alles tun, um ihre Töchter zu retten. Es ist der Beginn einer Jagd, die Helena in die Untiefen eines grausamen und mächtigen Menschenhändlerrings führt – und bei der sie so brutal wie ihre Gegner wird …

Meine Meinung:

Letzten Sommer habe ich „Die 7 Farben des Blutes“ verschlungen und seither hibbelig auf Teil 2 gewartet. Kein Wunder, bei diesem Cliffhanger!

Endlich endlich war es dann so weit und ich konnte die Fortsetzung anfangen. Vor der Arbeit wollte ich eigentlich nur mal schnell reinlesen, und kam prompt fast zu spät, weil schon die ersten 30 Seiten so spannend waren, dass ich in den „Nur noch ein Kapitel“-Rausch verfallen bin. Aus einem Kapitel wurden drei, und aus 12:55 wurde 13:05... 

Der Schreibstil ist ein weiteres Mal flüssig und auf hohem Niveau, das liebe ich. Durch die vielen Details bekommt man ein sehr genaues Kopfkino. Dennoch muss ich zugeben, dass ich oft dazu verleitet wurde, die umfangreichen Beschreibungen zu überfliegen, da ich schnellst möglich wissen wollte, was passiert.

Nun zur Story. 

Von einem sofortigen, spannend Einstieg bis hin zum abrupten, verstörenden Ende ist alles dabei. Der Thriller handelt von der Entführung der Töchter von Helena Faber und deren verzweifelter Suche nach den Mädchen. Helena muss feststellen, dass sie mit den konservativen Polizeistrategien ihre Töchter nicht zurückgewinnen wird und beginnt zusammen mit ihrem Mann Robert, das Schicksal ihrer Töchter in die eigenen Hände zu nehmen. 

Die Geschichte ist fesselnd, ein echter Pageturner, und wirft dabei die Abgründe der Menschheit auf. Ein Zitat aus dem Buch (Seite 428) drückt dabei den Kernpunkt des Thrillers aus:


Die Bilder, die sich den Beamten und Beamtinnen in den zahlreichen Räumen boten, waren schlimmer als alles, was sie bisher gesehen hatten. „Wie ist das möglich?“, fragte eine junge Kollegin. „Wie ist das heute immer noch mitten in Berlin möglich?“ Sie war noch jung. Kam aus einem ordentlichen Elternhaus und glaubte daran, dass die Welt ein relativ zivilisierter Ort sei. Diesen Glauben verlor die an dem Tag.


Das Ende... kam sehr abrupt und absolut nicht befriedigend. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern, aber kann soviel sagen: Ich hoffe, Uwe Wilhelm macht das im nächsten Teil wieder gut. Wenn das überhaupt möglich ist, dessen bin ich mir nämlich nicht unbedingt sicher. Dennoch fand ich es mal erfrischend anders. 

Fazit: Ein absolutes Must-Read für alle hartgesottenen. Dieser Thriller hat alles, was ein guter Thriller braucht. Genialität, die Abgründe der Menschheit und einen perfekten Schreibstil. Aber vorher bitte Teil 1 lesen :)


Bildquelle: randomhouse.de