Samstag, 15. Dezember 2018

Rezension zu "Believe Me" von JP Delaney

Quelle: randomhouse.de

Sterne:  3/5
Seiten:  401
Verlag: Penguin
Preis:   15,00€
Hier kaufen


Inhalt:

Du triffst sie. Du vertraust ihr. Du gehst ihr in die Falle.

Claire finanziert ihr Schauspielstudium mit einem lukrativen Nebenjob: Für Geld flirtet sie mit verheirateten Männern, deren Ehefrauen wissen wollen, ob sie ihnen wirklich treu sind. Doch die Frau von Patrick Fogler ist nicht nur misstrauisch – in ihren Augen liest Claire Angst. Und am Morgen nach Patricks und Claires Begegnung ist sie tot. Die Polizei verdächtigt den Witwer, und Claire soll helfen ihn zu überführen – wenn sie nicht will, dass die Polizei herausfindet, was sie selbst in der Mordnacht getan hat. Doch Patrick wirkt nicht nur beängstigend und undurchschaubar, er fasziniert Claire. Und sie ahnt: Sie muss die Rolle ihres Lebens spielen ...


Meine Meinung:

Nach dem Debut von Delaney, "The Girl Before" war ich ein bisschen ratlos, wie es mir letztendlich gefallen hat. Hier ging es mir genau so. Ich denke, Delaney hat mit seinem Hang zum Besonderen und Ungewöhnlichen bei mir diese Zweifel geweckt. 

In Zusammenhang mit dem Inhalt erscheinen einige Szenen im Skript-Format eines Theaterspiels. Das hat mir sehr gut gefallen und das ganze ein wenig aufgelockert.
Auch sonst drehte sich der Thriller um das Schauspiel: Es wurden einige Schauspieltechniken genannt, oft ging es darum, sich "Gefühle zu merken", und auch der Inhalt selbst lebte davon. Als Claire anfängt, sich mit Patrick zu treffen, tut sie dies zu Beginn auch als Schauspielerin.


Der erste Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Delaney versteht es, ganz ohne Gewalt Spannung aufkommen zu lassen, und die etwas andere Schreibweise hat mir, wie gesagt, gut gefallen. Ich war an das Buch gefesselt und wollte es nicht mehr weglegen. Doch dann, ab der Hälfte des zweiten Teils, wurde es mir ein bisschen zu viel von allem. Es gab viel zu viele Wendungen, ein unendliches hin und her, und so zog es sich bis zum Ende. Hier gab es dann natürlich noch einen halboffenen Schluss; zumindest habe ich es nicht so ganz verstanden. 

Die Charaktere erschienen mir relativ authentisch. Man konnte feststellen, dass Claire vor lauter Schauspielrollen und sich darein versetzen nicht so wirklich wusste, wer sie selbst war und was sie selbst wollte. Ebenso ging es mir mit dem Detective; Er blieb immer ein wenig diese Person im Hintergrund, wer er wirklich ist und wie er tickt bleibt unklar. Die Psychologin Dr. Latham war mir stets unsympathisch, ich empfand sie als sehr unfreundlich. 

Im Endeffekt habe ich einmal mehr festgestellt, dass es nicht immer von Vorteil sein muss, einen "besonderen" Thriller zu schreiben. Manchmal ist weniger einfach mehr. Anfangs hat mir das Buch gut gefallen, doch dann wurde es immer krasser und abgefahrener, und ich konnte es einfach nicht mehr ernst nehmen. Wer auf diesen Typ Buch steht, ist hiermit auf jeden Fall gut beraten.