Samstag, 19. Januar 2019

Rezension zu "Todesschweigen" von Clare Askew

Sterne: 2/5
Seiten: 528
Verlag:Glodmann
Preis:   10,00€

Inhalt:
In Edinburgh ist Detective Helen Birch auf dem Weg zu ihrer neuen Dienststelle, als sie zu einem Einsatz gerufen wird, der sie zutiefst erschüttert: ein Amoklauf am Three Rivers College. Der junge Ryan Summers hat dreizehn Studentinnen erschossen, dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Was bleibt, ist die quälende Frage nach dem Warum. Während sich die Medien mit Spekulationen überschlagen, führen ihre Ermittlungen Helen Birch zu Ryans Mutter Moira sowie zu den verzweifelten Angehörigen der Opfer. Doch beide Seiten verbergen Geheimnisse, und die Wahrheit scheint Helen immer mehr zu entgleiten …

Meine Meinung:
Ein aktuelles und schockierendes Thema - dazu die vielen guten Kritiken und Bewertungen. Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft. Doch leider blieb ich enttäuscht zurück.
Anfangs hatte mich Askew definitiv gepackt. Schon vor dem Amoklauf selbst merkt man, es liegt irgendetwas in der Luft - definitiv nichts gutes. Dann nimmt das ganze seinen Lauf, doch anstatt dass sich hier Spannung aufbaut, geht es nur noch um Journalismus, der keiner ist (wie war das nochmal mit der Objektivität eines Journalists und der Sachlichkeit des Berichts?!) und die ach-so-arme Mutter des Täters.
Zuerst ein paar Worte zu ersterem: Ja, ich verstehe dass sich die Medien gerne das Maul zerreißen bei einem solchen Fall, und dass es für viele darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen. Doch was hier abgeht, ist wirklich nicht normal und hat im Entferntesten nichts mit der Realität zu tun. Ein Reporter, der spekuliert, Mutmaßungen anstellt, und dabei sich auf ein und dieselben Opfer stürzt, darüber einen Bericht schreibt, der an Unsachlichkeit kaum zu übertreffen ist? Also bitte, das gibt es nur in (wirklich schlechten) Krimis. Und leider drehte sich gefühlt der ganze Roman ausschließlich um diese Reportage und ihre Folgen.
Nun zur Mutter des Täters. Auch hier betone ich wieder: Ja, ich weiß dass auch sie ihr Kind verloren hat und womöglich mit einer noch größeren Last zu kämpfen hat als die Eltern der anderen Studenten. Aber auch hier wurde es mir einfach zu viel. Ich habe dieses Buch gelesen, um zu sehen, welche Motive hinter dem Amoklauf stehen, wie die Polizei die Ermittlungen führt und ähnliches. Aber definitiv nicht, weil ich die Hälfte der Zeit lesen möchte, wie eine Mutter trauernd von A nach B läuft, vom ganzen Land gehasst und bedroht wird, und in Erinnerungen an ihren Sohn schwelgt. 

Dieses Thema hat eine Menge Potential, hier hätte man wirklich was draus machen können. Aber das Pulver wurde hier verschossen (haha, schlechter Wortwitz). Nach über der Hälfte des Buches habe ich einfach das Interesse verloren. Hätte ich den einen Stern nicht für wirklich, wirklich schlechte und absurde Bücher aufgespart (vergleiche z.B. Das Labor) hätte ich hier am liebsten nicht mal den zweiten Stern vergeben. Absolute Leseabratung!


Bildquelle: kriminetz.de

Rezension zu "Die Tochter des Uhrmachers" von Kate Morton

Quelle: Weltbild.de
REZENSION KANN SPOILER ENTHALTEN

Sterne: 4 von 5
Seiten: 608
Verlag: Diana
Preis:   22,00€

Inhalt:
Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine Frau verschwindet, eine andere stirbt …

Über hundertfünfzig Jahre später entdeckt Elodie Winslow, eine junge Archivarin aus London, die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung. Warum kommt Elodie das Haus so bekannt vor? Und wird die faszinierende Frau auf dem Foto ihr Geheimnis jemals preisgeben?

Meine Meinung:
Ein typischer Roman von Kate Morton, der ein lange zurückliegendes Ereignis oder Rätsel in zeitlich verschiedenen Erzählebenen letzendlich für den Leser der heutigen Zeit aufklärt.

Es ist immer wieder schön, wie leicht zu lesen die Romane von Kate Morton sind, ab einem gewissen Punkt mag man es nicht mehr weglegen, da man endlich wissen will, was genau vor langer Zeit geschah.

Etwas ungewöhnlich war dieses Mal allerdings, wie viele Handlungsstricke und wie viele verschiedene Zeitebenen verwendet wurden. Während des Lesens kommt man gut mit, doch bei einigen Punkten blieb ich nach Ende des Romans ratlos zurück, da sie sich nicht zur Gänze auflösen, z.B. warum genau besucht die Mutter von Elodie, Lauren Adler, Birchwood Manor mit ihrem Geliebten und warum wurde der Mutter von Tip, Juliet, so viel Raum gegeben, wo sie doch mit der Handlung wenig zu tun hat.

Auch das offene Ende enttäuscht etwas; wird der Edelstein, der sich unbewusst im Besitz von Elodie befindet, je entdeckt ? Und werden Elodie und der australische Detektiv ein Paar? Und findet Birdie ihre allerletzte Ruhe oder geistert die Hauptfigur weiterhin in Birchwood Manor umher?

Apropos Geist: einen Geist als Ich- Erzähler hatte ich auch noch nicht, gute Idee !