Sonntag, 21. Oktober 2018

Rezension zu „Zeckenbiss“ von Sabine Thiessler

Sterne: 3,5/5
Seiten:  542
Verlag: Heyne

Inhalt:
Die Großstadt, ein Moloch, Brutstätte des Verbrechens. Faruk lernt von Kindesbeinen an, dass man als Krimineller am besten fährt. Er ist Mehrfach- und Intensivtäter, kommt aber immer wieder mit geringen Strafen davon. Bis irgendwann etwas Schreckliches geschieht. 
Wenig später mordet ein Mann scheinbar wahllos, sucht sich komplett unterschiedliche Opfer. Und erst allmählich wird klar, dass er mit all seinen Taten einen grausamen Plan verfolgt …

Meine Meinung:
„Zeckenbiss“ von Sabine Thiesler erscheint nur auf den ersten Blick wie ein typischer „Thiesler“. Wie gewohnt spielt die Handlung in der Toscana in und um das Städtchen Ambra und auch Kommissar Donato Neri und seine Frau tauchen wieder auf. 
Doch schon bald liegt die Handlung hauptsächlich in Berlin und handelt von Rache, kultureller Unterschiede und dem deutschen Rechtssystem, das auch wiederholten Straftätern immer wieder neue „Chancen“ gibt, die auch gerne mal ausgenutzt werden.
Bitter aufgestoßen ist mir, dass der wiederholte Straftäter und Totschläger Faruk ein in Deutschland geborener Türke sein musste, der durch die kulturellen Unterschiede im Bezug auf Frauen zu vielen seiner Taten gebracht wurde. Ich denke, mangelnder Respekt vor Frauen gibt es in allen Kulturen, da hätte man nicht unbedingt das gängige Klischee bedienen müssen.
Die Sache mit der Toscana und Donato Neri hätte man ganz weglassen können, das hätte genauso funktioniert. Ich war etwas enttäuscht, dass die Geschichte von Neri nicht wirklich weiterging und er nur zur Randfigur degradiert wurde, das hat Donato nicht verdient!
Fazit: Alles in Allem wieder ein recht spannender Roman, der mir persönlich aber zu viele seitenfüllende Rahmenhandlungen hatte, die nicht wirklich was zur Sache taten. 
Es gab schon bessere Thiesler-Romane, zumindest hat Faruk am Ende bekommen, was er verdient hat, diesmal aber ohne erneute Chance...


Bildquelle: randomhouse.de