Samstag, 11. Juni 2016

Rezension zu "Schwarze Wut" von Karin Slaughter

Quelle: randomhouse.de
Sterne: 3/5
Seiten: 504
Preis: 19,99€

Inhalt:
Als krimineller Biker getarnt kommt Will Trent nach Macon, Georgia, um die Drahtzieher im dortigen Drogengeschäft zu entlarven. Sollte er erkannt werden, ist er ein toter Mann. Doch die Sache wird noch komplizierter, als klar wird, dass Detective Lena Adams in den Fall verwickelt ist. Nach einer Razzia auf einen Fixertreff wurde sie in ihrem Haus überfallen. Dabei wurde ihr Mann Jared schwer verletzt und liegt seitdem im Koma. Sollte Sara Linton erfahren, dass ihr Stiefsohn Jared zwischen Leben und Tod schwebt, wird sie nicht nur nach Macon kommen und Lena zur Rede stellen – sondern sie könnte auch Wills Tarnung auffliegen lassen. Will muss um jeden Preis verhindern, dass sie sich in die Ermittlungen einmischt – andernfalls würde es bedeuten, dass sie diesmal auf gegnerischen Seiten stehen …

Meine Meinung:
Ich war leider ziemlich enttäuscht von Schwarze Wut. Ich bin ein großer Fan von Karin Slaughters Büchern, aber dieses hier war auf einem nicht annähernd so hohen Niveau wie die, die ich bisher von ihr gelesen habe.
Das Cover passt weiterhin in die Reihe, es ist sehr schlicht gehalten, rot mit etwas Pflanzenartigem vorne drauf. Der Titel passt meiner Meinung nach sehr gut zur Handlung, da diese auch von viel Wut und Eifersucht geprägt ist.
Anfangs war ich sehr motiviert, das Buch zu lesen, da ich, wie bereits gesagt, ein großer Fan der Autorin bin. Allerdings hielt die Motivation nicht lange an: Nach den ersten 50 Seiten oder so wurde mir bereits klar, dass dieses Buch nicht annähernd so gut sein würde wie die anderen. Aber gut, ich wollte nicht so sein und blieb offen für alles. Ich habe weitergelesen, anfangs sogar relativ viel, aber bei der Hälfte war von Spannung immer noch nicht viel zu merken. Die Story war lange Zeit unübersichtlich, man versteht anfangs überhaupt nicht, in was Will da ermittelt, und Saras Wut habe ich auch nicht so recht verstanden. Ihr musste doch klar sein, dass er nicht über seine verdeckten Ermittlungen reden kann, insbesondere in Anbetracht dessen, dass sie vorher auch schon mal mit einem Polizisten verheiratet war! Im weiteren Verlauf ist das Buch ziemlich gewalttätig, es gibt ziemlich viele Morde und Schlägereien, so dass ich mir manchmal dachte, das ist wie in einem schlechten Actionfilm. Aber gut, ich habe natürlich immer weiter gelesen, für einen Abbruch war das Buch dann doch zu gut. Gegen Ende (ca die letzten 100 Seiten) wurde ich dann tatsächlich positiv überrascht, die Geschichte wurde spannend und bei den letzten 50 Seiten konnte ich es dann gar nicht mehr weglegen. Die Auflösung hat mir ziemlich gut gefallen, wenn ich auch die wahre Identität des Drogenbosses Big Whitey für ziemlich unrealistisch empfunden habe.
Die Charaktere kannte ich größtenteils schon aus den anderen Büchern, und die, die mir sympathisch waren, wie z.B. Will, Sara und sogar Amanda und Lena, blieben es weiterhin. Ziemlich genervt haben mich in diesem Buch Jared (obwohl er SPOILER die meiste Zeit im Koma lag SPOILER ENDE und Tony Dell, über den ich mir übrigens auch lange nicht im Klaren war. War es ein weiterer Cop, der auch verdeckt ermittelte, oder ein Krimineller, oder einfach nur ein unbeteiligter, außenstehender Freund von Will alias Bill Black? Gegen Ende wurde dann auch diese Frage geklärt, aber ich finde, das hätte vorher durchaus deutlicher dargestellt werden können.
Der Schreistil war, trotz aller Kritik, wie immer spitze. Das ist einer der Gründer, warum ich Karin Slaughters Bücher so gerne lese: Die Sprache ist flüssig, nicht zu hochgestochen und auch nicht zu primitiv.

Fazit: Ich denke, wäre ich nicht so ein großer Slaughter Fan und hätte dementsprechend nicht so hohe Erwartungen gehabt, hätte mein Urteil zu diesem Buch vielleicht etwas besser ausfallen können. Aber so war ich ziemlich enttäuscht und hätte mir sehr viel mehr erwartet.

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