Freitag, 17. November 2017

Rezension zu "Der Freund" von Joakim Zander

Quelle: rowohlt.de
Sterne: 3,5/5
Seiten: 461
Verlag: Rowohlt Polaris
Preis:   14,99€

Inhalt:
Weißt Du wirklich, wer dein Freund ist? Ob du ihm vertrauen kannst?
St. Anna im schwedischen Schärengarten: Als Klara Walldéen ihren Großvater beerdigen muss, steht ihre beste Freundin ihr zur Seite. Aber Gabriella verhält sich merkwürdig. Kurz darauf wird sie vor Klaras Augen in Stockholm verhaftet: wegen terroristischer Aktivitäten. Wo Gabriella festgehalten wird, erfährt Klara nicht, das unterliegt der Geheimhaltung. Doch die bekannte Menschenrechtsanwältin hat ihr eine Nachricht hinterlassen: Klara soll für sie zu einem geheimen Treffen nach Brüssel reisen.
Beirut: Jacob ist Student an der Universität Uppsala und will sein bisheriges Leben hinter sich lassen. Sein Ziel, Diplomat zu werden, scheint zum Greifen nah: Er absolviert ein sechsmonatiges Praktikum in der schwedischen Botschaft. Auf einer Party lernt er den arabischen Kriegsfotografen Yassim kennen – beide sind fasziniert voneinander. Aber immer wieder verschwindet Yassim und verstrickt sich in Widersprüche. Obwohl Jacob nicht weiß, wie sehr er ihm vertrauen kann, übernimmt er für Yassim einen brisanten Auftrag.
Brüssel: Hier kreuzen sich Klaras und Jacobs Wege. Gemeinsam versuchen sie, die Menschen zu retten, die ihnen am nächsten stehen. Doch sie wissen nicht, ob Gabriella und Yassim das wirklich verdienen.

Meine Meinung:
Zwei Jahre nach den schrecklichen Anschlägen in Paris wird das Thema Terror anhand von diesem Beispiel wieder aufgegriffen. Der Freund spielt um den November 2015, kurz vor und nach den Anschlägen. Im Vordergrund steht wieder Klara Walldéen, diesmal stellt Jacob den zweiten Teil der Geschichte dar.
Nachdem ich dem ersten Teil 4 Sterne gab und dem zweiten nur noch 3, war dieses Buch etwa dazwischen. Wie in den anderen zwei Teilen wurde das Thema Terror thematisiert, allerdings kann ich das Thema so langsam nicht mehr hören. Beim ersten Buch fand ich es ja noch ganz interessant, allerdings finde ich den Zufall, dass eine absolut unbeteiligte Person drei Mal in die engeren Kreise des Terrors gezogen wird, schon sehr weit hergeholt.
Spannung war auch hier wieder nur gegen Ende da. Es beginnt relativ ruhig, immer mal wieder tauchen spannende Szenen auf, aber ich war dennoch immer wieder versucht, das Buch einfach wegzulegen. Die letzten zweihundert Seiten waren sehr spannungsgeladen - das war mir dann allerdings zu viel des Guten. Ich bin kein Fan davon, wenn alle drei Seiten eine neue Verfolgungsjagd, Explosion, Schießerei oder am besten noch alles auf einmal losgeht. Mir wäre es deutlich lieber gewesen, hätte der Autor einen schönen Zwischenweg gefunden: Das ganze Buch hindurch immer wieder spannende Passagen, anstatt erst gar keine und dann so viele, dass man sich kaum davon erholen kann.
Die Idee, die echten Geschehnisse vom 13. November 2015 in das Buch einzubauen, hat mir trotz aller Kritik sehr gut gefallen, das gab dem Ganzen einiges an Realitätsbezug. 
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, das Buch hat sich - mal abgesehen von dem Spannungsmangel beziehungsweise -überschuss - gut lesen lassen. Auch die Kapitellänge von durchschnittlich etwa 10 bis 15 Seiten fand ich sehr angenehm.
Fazit: Im Großen und Ganzen war Der Freund ganz okay; besser als Band 2, aber nicht so gut wie Band 1. Es war immer ein bisschen zu viel oder zu wenig Spannung, aber der realitäsnahe Hintergrund hat mir sehr gut gefallen. Wen das Thema Terror interessiert, dem kann ich die Reihe um Klara Walldéen empfehlen -  für mich geht es nach diesem Band 3 nicht weiter.

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