Dienstag, 2. Januar 2018

Rezension zu „Die Blütentöchter“ von Joël Tan

Quelle: randomhouse.de
Sterne: 3/5
Seiten: 473
Verlag: blanvalet
Preis:   14,99€
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Inhalt:


Vom Schicksal getrennt, durch Blüten auf ewig verbunden ...

Heilbronn, 1333. Die Drillingsmädchen des Hauses Laemmlin spalten seit jeher die Gemüter. Während manche in ihnen ein Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit erkennen, zeigen andere offen ihren Argwohn. Es ist das Glück der drei, dass sie dem Stadtadel angehören. Doch als ein Bußprediger die Stadt betritt, ist selbst ihr Stand nutzlos. Denn der prophezeit: Die Drillinge bringen Unheil! Kurz darauf wird Heilbronn von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht. Gejagt und voneinander getrennt, bleibt jede Schwester im Glauben, die anderen seien tot. Dann aber entdeckt eine von ihnen Fragmente der heimlichen gemeinsamen Blütenkunst …

Meine Meinung:

Vorsicht, die Rezension könnte Spoiler enthalten

Der historische Roman liest sich angenehm leicht. Die Romanfiguren sind halbwegs überschaubar. Die Handlung ist spannend, allerdings nicht immer nachvollziehbar. Zum Beispiel erschließt sich mir nicht, warum die Kunst der Drillingstöchter, Blüten zu sticken, zu schnitzen und zu zeichnen geheim gehalten werden muss, die Beweise gar im Feuer verbrannt werden müssen. Das habe ich auch bis zum Ende des Romans nicht herausgefunden. Auch, woher die geheimnisvolle Form der Blüten kommt und warum genau die Drillinge genau die gleichen Blüten immer wieder auf Stoff, Holz oder Pergament bringen und nie etwas anderes, erschließt sich einem nicht. Auch bleibt geheimnisvoll, was die Magd zu Anfang mit den Kunstwerken in der Kirche wollte. All diese ungelösten Fragen ließen mich nach Ende des Romans doch unbefriedigt zurück.
Immer wieder erschütternd ist, wie im Mittelalter mit Anschuldigungen umgegangen wurde. Wurde eine Frau der Hexerei beschuldigt, war das ihr Todesurteil, denn ihre Unschuld konnte sie nur durch ihren Tod beweisen. Umso erstaunlicher war, einmal von einem anderen Ausgang dieses „Gottesurteils“ zu lesen.
Auch interessant war, in einem historischen Roman, der im Mittelalter spielt, von Drillingen zu lesen.  Das gab es, wenn überhaupt, vermutlich nur äußerst selten, was der nicht vorhandenen medizinischen Versorgung geschuldet war.
Alles in Allem war der Lesegenuss aber doch eher durchwachsen.

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