Samstag, 20. Januar 2018

Rezension zu "Sag, wer stirbt. Du kannst nur ein Kind retten" von Samantha King

Sterne: 3/5
Sag, wer stirbt
Quelle: harpercollins.de
Seiten: 430
Verlag: Harper Collins
Preis:   9,99€

Inhalt: 
Madeleine liebt ihre Kinder abgöttisch. Aber an dem 10. Geburtstag der Zwillinge wird ihre Mutterliebe auf eine grausame Probe gestellt: Ein maskierter Mann steht vor der Tür und fordert sie mit gezogener Waffe zu einer unmenschlichen Entscheidung auf. Ein Kind muss sterben. "Welches wählst du?"

Meine Meinung:
Das Buch hat meine Aufmerksamkeit durch den wunderbar grausamen Titel bekommen. Eine Mutter muss sich entscheiden, welches ihrer Kinder sterben soll, um das andere retten zu können. Dieses Szenario bietet die perfekte Grundlage für einen spannenden, grausamen Thriller; allerdings wurde das Potential hier nur teilweise ausgenutzt.
Man steigt nach dem Tod des einen Kindes in die Geschichte ein. Durch das Trauma hat die Mutter eine Sprachstörung und kann nicht mehr reden - oder etwa doch? Der erste Teil ist anfangs etwas zäh zu lesen, ich war bereits am Anfang versucht, das Buch wegzulegen und etwas anderes zu lesen. Doch Gott sei Dank steigerte sich die Spannung, und ich wollte es nicht mehr weglegen. 
Etwa nach dem ersten Drittel des Buches wendet sich die Geschichte. Beinahe alles, was man für Tatsache gehalten hat, wird nun auf den Kopf gestellt. Auch dieser Perspektivenwechsel gefällt mir sehr gut und erinnert mich ein wenig an Gone Girl von Gillian Flynn. Bis zu diesem Punkt konnte mich das Buch fesseln. Leider versucht die Autorin nun, so viele Wendungen wie möglich in diesen Thriller zu packen, sodass beinahe jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Es war zwar weiterhin spannend, aber ein bisschen zu viel des Guten. 
Auch der Schluss konnte mich dann nicht mehr vom Hocker reißen - meine Vermutung, die sich von Beginn an herauskristallisiert hatte, stellte sich als richtig dar. Ein bisschen enttäuscht und unbefriedigt bleibe ich nun zurück. Nach dem vielen Drama im zweiten Teil hätte ich mir wenigstens ein dazu passendes Ende erwartet.
Das Buch wird ausschließlich aus der Perspektive von Madeleine Castle, der Mutter, erzählt. Allerdings nicht in einer chronologischen Reihenfolge. Immer wieder tauchen Erinnerungsschnipsel aus der Vergangenheit auf, die zwar nicht extra gekennzeichnet waren, allerdings konnte man leicht erkennen, wann die Geschichte jetzt in etwa spielt.
Der Schreibstil war angenehm und machte das Buch gut lesbar. Auch die Länge der Kapitel hat mir sehr getaugt.
Fazit: Das Buch hatte von Anfang an großes Potential. Allerdings ließ die Authentizität nach dem ersten, mitreißenden Drittel nach. Es wurden immer mehr Wendungen und Cliffhanger einbaut, sodass es mir bald zu viel wurde. Auch vom Schluss hatte ich mir mehr erwartet. 


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