Samstag, 30. September 2017

Rezension zu "Totenkalt" von Stuart MacBride

Quelle: randomhouse.de
Vorsicht! Die Rezension kann Spoiler enthalten!

Sterne: 2,5/5
Seiten: 635
Verlag: Goldmann
Preis:   9,99€

Inhalt:

Martin Milne wird bereits seit drei Tagen vermisst, als Sergeant Logan McRae und sein Team eine Leiche finden. Der Tote liegt nackt, gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf in einem Wald nahe der schottischen Küste. Doch es ist nicht Milne – es ist dessen Geschäftspartner. Ganz in der Nähe hatte man kurz zuvor die Studentin Emily Benton erschlagen aufgefunden. Hängen die Fälle womöglich zusammen? Die Ermittlungen leitet DCI Roberta Steel, die mit ihren Leuten aus Aberdeen in das Küstenstädtchen Banff kommt. Steel war früher McRaes Vorgesetzte, und das Verhältnis der beiden ist äußerst angespannt. Nun müssen sie sich zusammenraufen, um die beiden Morde aufzuklären. Oder sind es längst drei Morde? Von Martin Milne 
fehlt nämlich noch immer jedes Lebenszeichen …


Meine Meinung:

Der Klappentext klingt relativ interessant - ein möglicher Serienmord, Polizisten, die nicht miteinander klarkommen... Zudem habe die Bewertungen auf Goodreads sehr viel versprochen.
Erwartet hat mich dann allerdings ein relativ schleppender Thriller, der versuchte, drei verschiedene Stories miteinander zu verbinden. Der eigentliche Fall um Milne, McRaes privaten "Probleme" mit einem Kriminellen der ihn auf dem Kieker hat und die Interne Ermittlung um Steel. Ach ja, das reicht natürlich nicht an Drama, selbstverständlich darf die anfangs komatöse, später tote Freundin von Logan nicht fehlen! Und warte, ich habe doch nicht etwa die unbekannte Halbschwester, die auf einmal seine Vorgesetzte ist, vergessen, oder? Das alles war ein bisschen viel des Guten. Mir kam es teilweise so vor, als wüsste der Autor mit einer Story kein ganzes Buch zu füllen... Ein 250-Seiten Buch mit EINER Handlung, die mich fesselt und spannend ist, wäre mir dagegen deutlich lieber gewesen. Denn man muss sagen, jede einzelne der drei oben genannten Teilgeschichten hätte Potential gehabt.
Das Buch war für meinen Geschmack eindeutig zu brutal; und ich bin definitiv nicht zimperlich. Gefühlt wird alle drei Seiten jemand verprügelt, ermordet, oder es geschieht eine Schießerei. Und wenn nicht, versetzen einen Steels Äußerungen, die eigentlich so gut wie immer "Ärsche" und "Stiefel", beziehungsweise ihre Stiefel in anderer Leutes Enddärmen beinhalten. Dabei drückt sie sich aus, wie ein pubertärer 16-jähriger wanna-be Drogenboss. Hätte ich eine Kollegin wie sie, ich würde auf der Stelle kündigen.
Logan selbst hat mich auch unglaublich genervt. Seine andauernden Selbstgespräche kann man vielleicht noch auf seinen geistigen Zusand zurückführen. Ich halte ihn aber zudem für ein absolutes Weichei. Er heult die ganze Zeit rum und gibt sich aber nach außen hin wie der härteste Kerl.
So, jetzt kommen wir noch zu ein paar positiven Pünktchen, da das Buch ja doch noch ein paar Sternchen bekommen hat. Stellenweise war es spannend. Der Schreibstil war in Ordnung. Und das Cover hat mir gefallen.
So, das wär`s dann...
Fazit: Ich kann die zahlreichen guten Bewertungen nicht nachziehen, aber wer auf äußerst kreative Schimpfwortneologismen, zahlreiche Schläger- und Schießereien und mehrfache, aber relativ langweilige Handlungsstränge steht, dem könnte das Buch ja gefallen :-)

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