Donnerstag, 17. August 2017

Rezension zu "Die Bestimmung des Bösen" von Julia Corbin

Quelle: randomhouse.de
Sterne: 5/5
Seiten: 412
Verlag:Diana
Preis:  9,99€
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Inhalt:
„Schließ die Augen und zähl bis hundert.“ Dies sind die letzten Worte, die Alexis von ihrem Vater hört. Kurz darauf sind ihre Eltern tot, und das kleine Mädchen bleibt als Waise zurück, verfolgt von traumatischen Erinnerungen.

Dreiundzwanzig Jahre später ist Alexis Hall Kommissarin bei der Mannheimer Kripo. Die wahren Gründe, warum sie zur Polizei ging, kennt niemand. Als mehrere brutal entstellte Frauenleichen in einem Wald entdeckt werden und sie die Ermittlungen leiten soll, holt sie ihre Vergangenheit ein. Denn die weißen Anemonen, mit denen die Toten geschmückt sind, kennt Alexis nur zu gut - aus ihrer Kindheit …


Meine Meinung:
Dieses Buch ist mit Abstand eines der besten, das ich jemals gelesen habe!
Das Cover ist relativ unscheinbar -  mit ein Grund, warum dieser Thriller relativ lange auf meinem SuB warten musste. Ich wusste, dass es sehr gut sein soll, aber schon oft wurde ich darauf hin bitter enttäuscht.
Als ich aber zu lesen begann, war ich sofort gefesselt. Die Geschichte fängt unglaublich spannend mit der Vergangenheit von Alexis Hall an, und geht mit der grausamen gegenwärtigen Situation eines der Opfer weiter. Somit wird man sofort in's kalte Wasser geschmissen; es gibt keine Vorstellung der Figuren oder sonstiges Einstiegsgelabere, sondern es geht sofort los. Meiner Meinung nach sollte das bei jedem Thriller so sein.
Man lernt Alexis sehr schnell sehr gut kennen - und leidet im Laufe der Handlung mit ihr. Ich konnte mich teilweise nahtlos in sie hineinversetzen und die Geschichte hautnah miterleben. Auch die restlichen Charaktere waren sehr authentisch, auch wenn sie bis auf Karen (der Kriminalbiologin - was für ein Beruf!) und Alexis nicht groß ausgeführt werden. 
Was bei mir wohl am allermeisten punkten konnte, war der große biologische Anteil in diesem Thriller. Da die Autorin selbst Biologin und eine der Figuren Kriminalbiologin ist, wurde hier unglaublich viel Biologie mit eingebaut sowie sehr ausführlich erklärt. Das ein oder andere Mal musste ich schmunzeln, wenn manche Vorgänge wie zum Beispiel die Replikation der DNA erläutert wurden, da ich mich sofort an meine Bio-Abivorbereitung erinnert fühlte, die ja gerade mal 3 Monate zurück liegt. Für Biologie-Interessierte und -Faszinierte wie mich kann ich dieses Buch nur empfehlen. 
Der Schreibstil war meiner Meinung nach ebenso perfekt wie der Rest des Buches. Durch die detailreiche Beschreibung (mal abgesehen von längeren Bio-Erläuterungen) fühlt man sich direkt in das Geschehen hineinversetzt; es war mehr wie 3D-Kino als wie Lesen. Ich bin mal gespannt, wie ich die nächsten Nächte schlafen werde, nun, da einige minimal gruselige Gestalten auf meine Hirnhaut gebrannt wurden!
Fazit: Julia Corbin, Ihnen ist hiermit ein absolutes Meisterwerk geglückt. Ich habe es, trotz Zeitmangel, innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, jeden Moment mit Alexis mit gelitten und dabei meine Nagelhaut wund gekaut. Ich freue mich auf den nächsten Teil (und den übernächsten, und den überübernächsten, ...) und kann dieses Buch an alle (insbesondere an Bio-Interessierte) absolut weiterempfehlen! 

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