Sonntag, 13. Mai 2018

Rezension zu "Sag niemals Stirb" von Tess Gerritsen || Zwei Arten von Autoren

Sterne: 2/5
Seiten: 300
Preis:   12,00€
Verlag: Harper Collins Germany

Inhalt:
Zwanzig Jahre sind vergangen, seit ihr Vater mit seinem Flugzeug abgestürzt ist: Wilone "Willy" Maitland reist nach Vietnam, um seinem Schicksal auf den Grund zu gehen. Dort trifft sie auf Guy Barnard, einen ortskundigen Paläontologen, der ihr seine Hilfe anbietet. Er erzählt ihr von einem berüchtigten US-Piloten, den man nur unter Friar Tuck kannte – und der für den Feind geflogen ist. War ihr Vater etwa ein Verräter? Schnell erfährt Willy, dass dunkle Mächte auch vor Mord nicht zurückschrecken, damit diese Frage unbeantwortet bleibt …

Meine Meinung:
Grundsätzlich kann man zwei Arten von Autoren unterschieden. Die einen werden mit jedem Buch, das sie schreiben, schlechter. Die Berühmtheit scheint ihren Ehrgeiz und ihre Motivation zu hemmen, nach dem Motto "ich kann es mir leisten, ein schlechtes Buch zu schreiben, die Leute kaufen es sowieso." Ein Beispiel hierfür: Sabine Thiesler. Während ihre Bücher am Anfang der Karriere noch spannend und gut durchdacht waren, sind sie mittlerweile nur noch krank und pseudo-spannend. Wie sie es immer wieder auf die Bestsellerlisten schaffen, ist mir ein Rätsel, da ich nicht die einzige bin, die so denkt. Auch Fitzek würde ich hier einordnen. Zwar kann ich seine früheren Bücher nicht veurteilen, da ich nach zwei Versuchen an den neueren aufgegeben habe, aber auch hier werden die Bücher nicht mehr gut durchdacht und mit Intelligenz geschrieben, sondern es fühlt sich an, als ginge es nur noch darum, möglichst eines nach dem anderen herauszubringen. Wie bei Thiesler sind sie aber meiner Meinung nach einfach nur noch krank und an den Haaren herbeigezogen. In diesem Falle stehe ich allerdings mit meiner Meinung alleind da. 
Ich möchte die Autoren jetzt auch nicht schlechtreden; ich weiß, wie viel Arbeit und Zeit in einem Buch steckt, und ich kann von mir nicht behaupten, es auch nur annähernd besser hinzubekommen. Aber diese Autoren haben ein Talent, sie haben bereits bewiesen, dass sie es besser können. Schade, dass sie sich dermaßen von den Verkaufszahlen stressen lassen.
Die andere Art von Autoren wären diejenigen, die mal weniger gut angefangen haben. Hier kann man eine unglaubliche Steigerung feststellen, jedes Buch wird besser als das vorherige. Hier gehört definitiv Tess Gerritsen dazu. Ich habe nur leider mit ihren neueren Büchern angefangen, und somit wuchs die Autorin zu einer meiner Lieblingen. Umso enttäuschter war ich, als ich "Der Anruf kam nach Mitternacht" las, eines ihrer älteren Werke (die Rezension hierzu ist auf dem Blog). Es war nicht annähernd vergleichbar mit der Rizzoli & Isles Reihe oder "Leichenraub", die unglaublich gut geschrieben und spannend sind. Ich wollte ihre älteren Werke wegen eines Ausrutschers allerdings auch nicht direkt abtun, und somit wagte ich mich an "Sag niemals stirb". Leider schien dieses Buch von 1992 meine Theorie zu bestätigen.
Die Handlung hatte durchaus Potential, und auch der Klappentext sprach mich an. Allerdings konnte ich schon nach wenigen Kapiteln feststellen, dass meine Erwartungen erneut zu hoch waren. Somit kämpfte ich mich durch den Rest des Buches, der mich leider auch nicht überzeugen konnte. Die Charaktere hatten keinerlei Tiefe und die aufkommende Liebesgeschichte war schlichtweg nervig.
Zwischendurch tauchten, vermutlich als Versuch ein wenig Spannung hineinzubringen, ein paar Tote und Verfolgungsjagden auf, doch auch hiermit konnte die junge Gerritsen bei mir nicht punkten.
Der Schreibstil,war zwar mittelmäßig, aber auch hier muss ich sagen, dass ich intelligente, hebildete Ausdrucksweise der älteren gerritsen vermisst habe.
Fazit: Mit einer langweiligen Handlung, flachen Charakteren und einem durchschnittlichen Schreibstil muss ich leider sagen, dass dieses Buch eine Zeitverschwendung war. Ich bin sehr froh, dass es nur dreihundert Seiten hat und ich somit lediglich ein paar Stunden damit verbracht habe, denn das Leben ist einfach zu kurz für schlechte Bücher. Wenn ich eines gelernt habs, dann, dass ich zukünftig nur noch die neueren Bücher von Gerritsen lesen werde. Denn die sind absolut klasse und definitv eine Bereicherung! 

Bildquelle: harpercollins.de

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