Sonntag, 13. Mai 2018

Rezension zu "Schuld" von Ferdinand von Schirach

Sterne: 4/5
Seiten: 200
Preis:   10,00€
Berlag: btb

Inhalt:
Ein Ehemann quält jahrelang seine junge Frau. Ein Internatsschüler wird fast zu Tode gefoltert. Ein Ehepaar verliert die Kontrolle über ihre sexuellen Spiele. Ein Mann wird wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Leise, aber bestimmt stellt Ferdinand von Schirach die Frage nach der Schuld des Menschen.

Meine Meinung:
In 15 Fallbeispielen im Format jeweils einer Kurzgeschichte werden Situationen vorgestellt, in denen die Schuld und Unschuld eines Menschen verschwimmt. 
Ich kann gar nicht so viel zu diesem Buch sagen. Die Geschichten waren gut und sehr nüchtern und sachlich beschrieben. Emotionen wurden gänzlich außen vor gelassen, sodass sich der Leser selbst ein Bild über die Situationen machen konnte.
Wer auf der Suche nach einer spannenden Lektüre ist, ist hier falsch - denn Spannung wird hier vergeblich gesucht. Das ist aber auch gar nicht diese Intention des Buches. Man wird zum Nachdenken angeregt (auch wenn sich das jetzt anhört wie in einem x-beliebigen Deutschaufsatz der Mittelstufe) und ich finde, dass man ein wenig besser nachvollziehen kann, in welch schwierigen Situationen Richter sich manchmal befinden. Denn nicht immer ist eben die Situation schwarz-weiß, Person A ist schuldig, Person B ist unschuldig; Person A ist Täter, Person B Opfer. Manchmal verschwimmen die Linien zu einem mittelstarkem Grauton, der je nach Blickwinkel mal dunkler, mal heller wird.
Und ich finde, dies darzustellen ist von Schirach mit diesem Buch sehr gut gelungen.

Bildquelle: randomhouse.de

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