Donnerstag, 31. Mai 2018

Rezension zu "Die schwarze Dame" von Andreas Gruber

Sterne: 3,5/5
Seiten: 362
Verlag: Goldmann
Preis:   9,99€

Inhalt:
Auf der Suche nach einer spurlos verschwundenen Kollegin wird der Wiener Privatermittler Peter Hogart nach Prag geschickt. Doch die Goldene Stadt zeigt sich Hogart von ihrer düstersten Seite: Mit seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest und hat binnen Stunden nicht nur eine Reihe äußerst zwielichtiger Gestalten, sondern auch die gesamte Prager Kripo gegen sich aufgebracht. Nur die junge Privatdetektivin Ivona Markovic, die gerade eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde untersucht, scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Als die beiden bei einem Anschlag nur knapp dem Tod entrinnen, wird klar, dass es eine Verbindung zwischen ihren Fällen geben muss. Und dass ihnen die Zeit bis zum nächsten Mord davonläuft ...

Meine Meinung:
Prag gehört seit meinem Besuch im Februar zu meinen Lieblingsstädten. Diese wunderschöne alte Athmosphäre... Perfekt für den Schauplatz eines Thrillers!
Leider braucht das Buch ein bisschen, um ins Rollen zu kommen. Der Anfang ist doch sehr schleppend, was ich von Gruber gar nicht gewohnt war! Zwar soll der vermeintliche Anschlag auf Hogarts und Ivona wohl Spannung in die Sache bringen, allerdings hält auch diese nur kurz an. Anfangs war ich sehr enttäuscht von Gruber.
Ab der Hälfte wird dann in etwa klar, woher der Titel des Buches kommt, und hier nimmt die Geschichte rasant an Fahrt auf. Mit einem wunderschönen, aber heftigen Sommergewitter im Hintergrund habe ich die letzten 150 Seiten am Stück gelesen, weitere 50 davor schon am Mittag in der Sonne. Das Ende und dessen Auflösung war spannend, auch wenn ich auf diese kleine Dramatik des geteilten Schicksals von Ivona und dem Mörder hätte verzichten können. Dieses wurde aber Gott sei Dank lediglich in wenigen Sätzen erwähnt und nicht weiter ausgeführt.
Hogart wurde mir leider nicht annähernd sympathisch. In meinen Augen ist er überheblich und traut sich selbst alles, anderen dagegen garnichts zu. Und auch mit Ivona konnte ich nicht warm werden. Den Charakteren hat es allgemein an Tiefe gefehlt, hier schien eher die Story im Vordergrund zu stehen.
Der Schreibstil war flüssig, mir haben die eingebauten tschechischen Wörter gefallen. Diese wurden zwar nicht übersetzt, jedoch konnte man im Zsammenhang erahnen, was sie bedeuten sollten. Auch die detaillierte Beschreibung der "goldenen Stadt" hat mir sehr gut gefallen. An viele Orte konnte ich mich erinnern und durfte in Urlaubserinnerungen schwelgen.

Bildquelle: randomhouse.de

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